Freitag, 4. Juli 2014

Leeres, ruhiges Arizona

Da ich wieder ein Hotel erwischt habe, dass zwar Wlan hat aber man sich damit nicht verbinden kann, kommt der Bericht erst heute.
Ich bin heute (Donnerstag) in den nächsten und drittletzten Staat auf meiner Tour gefahren. Was ich erst bei Ankunft im Hotel erfahren habe, gibt es hier keine Umstellung auf Sommerzeit, sodass ich bereits ab heute euch nochmal 1 Stunde hinterher bin und nicht erst ab Las Vegas. Das heißt, ihr seit mir nun 9 Stunden voraus.
Je weiter ich nach Westen komme, desto mehr Highlights scheine ich zu sehen. Nachdem ich ja am Mittwoch in Albuquerque den tollen Ausblick vom Sandia Mountain erleben durfte, ging es heute mit dem Petrified Forest National Park weiter. Auf meinem Weg dorthin konnte ich eine ganze Weile auf der Originalroute weit weg vom Interstate fahren. Es ging, nachdem ich aus Albuquerque raus war durch Wüstenlandschaften.

Auch sind ab und zu ein paar Hütten zu sehen, Häuser kann man zu den meisten nicht sagen. Ich frage mich aber, warum man unbedingt hier draußen irgendwo im nirgendwo wohnen muss. Für mich wäre es nichts aber die werden schon ihre Gründe haben.

Neben der Strecke sieht man immer wieder alte Lavafelder, schwarze von Lava von vor tausenden von Jahren geschaffene Steine. Sieht interessant aus auf einmal mitten im Grünen oder Gelben, je nach dem wie das Gras an der Stelle aussah, schwarze Stellen zu sehen.

Kurz vor der Überquerung der Grenze nach Arizona, kam ich über den Continental Devide, die zentrale Wasserscheide der Rocky Mountains. Hier trennt sich die Richtung, in der die Gewässer fließen. Alle Gewässer westlich fließen zum Pazifik. Alle östlichen fließen in den Rio Grande und der in den Golf von Mexiko. Viel davon sieht man aber nicht. Auf dem Weg dorthin hat man zwar die Rocky Mountains auf sich zukommen sehen aber auf der Continental Devide weist nur ein Schild darauf hin. Dem ist natürlich auch geschuldet, dass hier ja eh wenig Regen fällt und viele Flüsse ausgetrocknet sind.

In Arizona gings dann weiter auf der Originalroute quer durch einen Canyon. Schöne kurvige Straßen mit sehr wenig bis gar kein Verkehr. Macht echt Spaß die serpentinenartigen Straßen lang zu fahren. :)

Dann kam das heutige Highlight. Der Petrified Forest. Übersetzt soviel wie versteinerter Wald. Naja, der Begriff stimmt nur zur Hälfte. Versteinert ja, Wald eher nicht. Aber erstmal gings durch einen anderen Teil, dem Painted Desert. Die ganze Wüste und die dazu gehörenden Berge erstrahlen in weiß und rot.

Zusätzlich sollen früher die hier lebenden Indianer ihre Felszeichnungen hier verewigt haben. Dazu gibt es auch einen Aussichtspunkt von dem aus man einige der Zeichnungen sehen soll. Ich hab keine gesehen trotz aufgestellter Ferngläser.
Weiter gings dann erstmal weiterhin durch die Painted Desert. Hier wechseln sich aber noch mehr Farben ab. Nicht mehr nur weiß und rot. Es kamen noch grau, grün und gelb hinzu. An einigen Stellen auch schwarz (ja ich weiß, es ist eigentlich keine Farbe) und wenn man genau hingeschaut hat dann auch etwas blau.
Der Petrified Forest ist wie schon gesagt kein Wald. Hier sieht man versteinerte Baumstämme bzw. Teile davon.



Diese wurden im Laufe der Jahrhunderte durch die natürliche Erosion freigelegt und sind ca. 220 Millionen Jahre alt. Auch wurden in dem ganzen Gebiet über 200 verschiedene Pflanzenarten gefunden, natürlich auch versteinert, genau wie viele Tierarten u.a. Fische, Krokodile und sogar Dinosaurier. Vor 200 Mio Jahren gehörte Nordamerika zu dem Superkontinent Pangea und Arizona lag damals in der Nähe des Äquators. Also im Gegensatz zu heute im Tropischen. Ich bin ehrlich, die versteinerten Bäume sind für mich nicht das beste an diesem Nationalpark gewesen. Es war mehr die Gegend an sich, die sich ständig verändernde Umgebung und die beeindruckende Erhaltung der Natur. Es ist unglaublich still wenn man sich an so einen Aussichtspunkt stellt und keiner weit und breit zu sehen und vor allem zu hören ist. Echt entspannend. Auch beeindruckend ist die Struktur der ehemaligen Flüsse noch zu sehen. Alle zwar komplett ausgetrocknet, aber durch die Salzablagerungen noch gut zu sehen.

Diese Flüsse sind auch dafür verantwortlich, dass die Bäume nun Steine sind. Durch Überflutungen wurden die Bäume mitgerissen und auch Sand und Vulkanasche. Diese haben die Bäume dann luftdicht abgeschlossen und sie konnten nicht faulen. Mineralien drangen in das Holz ein und kristallisierten diese. Die Zeit tat dann ihr übriges und aus Bäumen wurden Steine mit ihrer ursprünglichen Struktur. Steine darf man nicht mitnehmen. Das wird mit gut $250 bestraft. Man kann aber natürlich auch im Souvenirshop welche kaufen. Aber auch viel zu teuer. Ich hab weder das eine noch das andere gemacht. Auch wenn es nicht bemerkt worden wäre wenn ich Steine hätte mitgehen lassen. Die Kontrolle des Autos war nur ein einfaches Durchwinken.
Nach gut 2 Stunden war ich dann durch und bin weiter zum Hotel in Holbrook. Noch kleiner als Tucumcari. Ich hab hier nicht mal ein Restaurant geschweige denn ein Diner oder Imbiss gefunden. Also gabs heute Salat aus dem Supermarkt. Aber hier gibt's eine Route66 Attraktion. Das Wigwam Motel. Hier bestehen die einzelnen Zimmer aus jeweils einem, einem Wigwam nachempfundenen Betonbau. Sieht echt lustig aus.

Leider ist meine Reiseagentur nicht auf die Idee gekommen hier ein Zimmer zu buchen obwohl das Motel direkt neben meinem Hotel liegt. Da ihr sicher den Bericht von der Fahrt zum Grand Canyon bereits gelesen habt, brauche ich ja nicht erwähnen dass das meine nächste Station ist. ;)

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