Dienstag, 8. Juli 2014

Letzter Staat, letzter Stop, Ende einer tollen Reise...

Heute ging es dann zu meinem letzten Stop und gleichzeitig zum Ende meiner Tour. Da ich so wenig Verkehr wie möglich haben wollte, bin ich schon gegen 7.30 Uhr los. Ich hatte auch richtig Glück und der Verkehr war im Gegensatz zu Samstag Mittag als ich nach Las Vegas gefahren bin, echt entspannend.
Nachdem ich raus war aus der Stadt, ging es erstmal für über 2 Stunden über den Interstate. Auf der ganzen Strecke war links und rechts nur Sand und ab und ein Busch oder Kaktus zu sehen.

Weiter gings dann über die Originalroute durch einige Orte. Die meisten sind eigentlich nicht mal als Ort zu identifizieren. Bei den anderen fragt man sich, ob da überhaupt jemand wohnt oder arbeitet. Die Häuser und Läden sind zum Großteil verlassen. Es war alles ziemlich trostlos. Nach einer Weile auf dem Interstate konnte ich dann das letzte kurze Stück abseits des Interstate auf der Originalroute fahren. Die geht in Sichtweite zum San Andreas Graben bzw. San Andreas Verwerfung entlang. Man sieht eigentlich nur einen Canyon. Aber gut zu wissen, dass er dort ist.
Je näher ich L.A. kam, desto mehr wurde der Verkehr. Vorbei an San Bernadino und Pasadena gings rein nach Los Angeles. Ich bin gut vorangekommen. Die fahren hier ganz anständig. Aber 5 Meilen bevor ich vom Interstate runter konnte, Stau.... So schnell wie der Stau da war, war er auf einmal nach gut 15 Min. wieder weg. Einfach aufgelöst. Wie auch immer das ging. Dann konnte ich endlich runter vom Interstate und ich hatte eigentlich nur noch zweimal abzubiegen und wäre dann am Hotel gewesen. Eigentlich... Google hat mich nämlich in die falsche Richtung geschickt. Ich hätte nach Norden fahren müssen und google hat mich nach Süden geschickt. Ich habs aber relativ schnell gemerkt und bin umgedreht.
Mein Hotel liegt direkt am Santa Monica Boulevard. Nach dem einchecken bin ich dann zum Santa Monica Pier und zum Endpunkt der Route66. Am Ende des Santa Monica Boulevard liegt die Plakette, die den Endpunkt markieren soll.


Der Weg vom Hotel war weit. Ich bin eine ganze Stunde gelaufen. Aber es ist hier nicht so warm wie in Vegas, da hier immer wieder ein erfrischender Wind weht. Nach dem Foto der Plakette gings auf den Pier. Der Pier besteht im Großen und Ganzen aus einem Jahrmarkt, der wirklich den Namen verdient, da er das ganze Jahr offen ist. Es gibt aber auch die obligatorischen Restaurants und Souvenirshops.

Man hat einen super Blick auf L.A. auch wenn die Küste von Malibu nicht sehen konnte, da dort Nebel aufzog.








Es ist echt schön hier. Hier ein Strandhaus zu haben stelle ich mir echt super vor. ;) Leider musste ich dann auch langsam wieder zurück. Andere Orte in L.A. konnte ich mir nicht angucken. Die Fahrt hierher hat gute 5 Stunden gedauert und zum Pier und zurück war ich auch nochmal gute 3 Stunden unterwegs. Nach dem Fußmarsch gestern und dem heute hatte ich dann doch genug. Aber auch nicht so schlimm, denn nach L.A. komme ich auf jeden Fall wieder zurück!! Nach dem Abendbrot bin ich dann auch relativ schnell ins Bett, da ich doch ganz schön k.o. war und am nächsten Tag noch das Auto abgeben muss und gegen 9 Uhr am Flughafen sein. Und dann heißt es Goodbye USA - Hallo Deutschland und ein anstrengender, langer aber toller Urlaub ist vorbei. Da das Wlan die letzten Tage nicht funktioniert hat, konnte ich die Berichte erst kurz vorm Abflug von L.A. online stellen. Die Bilder zu den einzelnen Berichten folgen wenn ich wieder in Deutschland bin, da die Übertragung von der Kamera zum Tablet immer noch nicht funktioniert. Es lohnt sich also auch nach meiner Rückkehr nochmal hier rein zu schauen. Ich freue mich euch alle wieder zu sehen!

Viva Las Vegas

Da Freitag Abend es ja am Grand Canyon geregnet hat, bin ich nicht mehr zum Aussichtspunkt gefahren. Das habe ich dann am Samstag morgen gemacht, in der Hoffnung, den Grand Canyon bei Sonnenaufgang zu sehen. Leider war aber auch am Samstag morgen der Himmel bedeckt. An einigen Stellen kam zwar die Sonne etwas durch aber die Wolken hatten dennoch die Oberhand.



Also bin ich doch so gut wie umsonst so früh aufgestanden. Da ich dann gegen 6 Uhr wieder zurück im Hotel war, hab ich alles gepackt und bin kurz nach 7 Uhr losgefahren.
Bis nach Las Vegas sind es ja doch gute 5 Stunden. Der Weg dorthin war nicht wirklich von besonderen Ausblicken geprägt. Es wechselten sich Wüste, Steppe und etwas Wald ab. In einem kleinen Ort, Seligman, habe ich dann kurz angehalten, da es dort so einige Route66 Souvenirshops gab. An dem einen stand ein alter Bulli, auf dem sich Durchreisende verewigen konnten. Das hab ich mir natürlich nicht nehmen lassen. :)


Weiter gings dann durch eine trostlose Gegend. Verkehr? So gut wie kein Auto. Häuser? Das selbe. Wenn man dort auf der Strecke eine Panne hat, ist man echt aufgeschmissen. Draussen so um die 40 Grad und pralle Sonne ohne einen Flecken Schatten. Bei mir ist aber alles gut gegangen. Dann kam erstmal der letzte Ort 110 Meilen vor Las Vegas. Also noch schnell tanken, da es unterwegs keine Tanke geben soll. Man merkt hier auch, dass es der letzte etwas größere Ort ist. Tanke an Tanke. Ich glaub soviele Tanken in einem Ort gibt's nirgends anders. Auf den 110 Meilen gab es aber doch noch ganze 2 Tankstellen. Der Preis war dort aber dementsprechend um einiges teurer. Gute 20 bis 30 Cent mehr pro Gallone. Das sind so um die 10 Cent pro Liter. Was man bei uns zwar oft sehen kann aber in Amerika eine Ausnahme.
Auf meinem Weg nach Las Vegas bin ich am Hoover Dam vorbeigekommen und wollte ihn mir auch angucken. Da sich die Autoschlange aber über den ganzen Weg (ca. 3 km) gezogen hat, habe ich beschlossen, am Sonntag nochmal hierher zu kommen und mein Glück zu probieren. Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber nicht, wie weit das noch bis zum Hotel ist und was für ein Verkehr in Las Vegas herrscht. Es ist echt brutal. Jeder fährt so wie er will und ein Spurwechsel kommt einem Abenteuer gleich. Den obligatorischen Stop beim Las Vegas Sign habe ich trotzdem noch gemacht.

Im Hotel angekommen, wollte ich erstmal überlegen was ich am Samstag noch mache und was ich mir für den Extratag am Sonntag vornehme. Da hier das Wlan auch nicht funktioniert (ich befürchte langsam, dass das Wlan in meinem Tablet ne Macke hat) musste ich auf Broschüren und Stadtpläne zurück greifen.
Nach dem Verkehrschaos habe ich beschlossen am Sonntag nicht zum Hoover Dam zu fahren. Das Abenteuer wollte ich mir nicht antun und noch Gefahr laufen in einen Unfall verwickelt zu werden. Es ist zwar schade aber vielleicht ergibt sich irgendwann nochmal die Gelegenheit.
Für Samstag Abend hatte ich mir dann vorgenommen eine kostenlose Show anzugucken. Nach einer halben Stunde Fussmarsch zu dem entsprechenden Hotel, wurde mitgeteilt, dass die Show heute ausfällt. Super.... Am Hotel neben an soll es ab Dunkelheit alle 5 Min einen Vulkanausbruch geben. Was ich aber gesehen hab war kein Vulkanausbruch. Also wollte ich zurück zum Hotel. Der Weg war aber extrem schwierig zu finden. Vor lauter Menschen und Hotels an Hotels kann man ganz schnell den Überblick verlieren. Ich bin dann einfach den nächsten Weg, der wenigstens in die Richtung meines Hotels geführt hat, gegangen. Mein Hotel ist zwar an einer Parallelstrasse zum Las Vegas Strip aber dennoch im Gegensatz dazu fast verlassen. Man soll ja im Dunkeln nicht durch so ne Gegenden laufen. Aber irgendwie musste ich ja zum Hotel zurück. Ich habs ohne Probleme zurück geschafft, mir aber geschworen, nicht noch einmal so etwas zu machen.
Schlafen konnte ich die Nacht nicht wirklich gut. Jede Stunde bin ich wach geworden. Am Sonntag hatte ich mir dann vorgenommen, ein paar Hotels mir anzugucken, die für mich interessant waren. Eigentlich bietet mein Hotel einen kostenlosen Shuttleservice zum Strip an. Von dem wollte ich mich dann zu meinem Startpunkt dem Luxor bringen lassen. Das das Shuttle aber nur zu einem einzigen Hotel fährt und das nicht mal auf der Hälfte der Strecke liegt, hat man mir erst gesagt als ich gesagt habe, ich möchte gerne zum Luxor gefahren werden. Also da ich nicht dorthin laufen wollte, da ich ja eh den ganzen Weg zurück laufen würde, habe ich eine Hochbahn genommen, deren Station direkt neben meinem Hotel war und in die Nähe des Luxor geführt hat. Hat mich aber auch wieder $5 für die einfache Strecke gekostet. Das Luxor ist ein riesiges Hotel in Form einer Pyramide mit Sphinx als Eingang.

Drinnen wirkt sie noch größer. Die einzelnen Zimmer bilden die Wände. Einige der Fahrstühle, die bis in den 15. Stock geführt haben, laufen auch schräg. Komisches Gefühl wenn man plötzlich nicht nur nach oben oder unten gedrückt wird sondern schräg. Der ganze untere Bereich des Hotels ist, wie in jedem Hotel in Vegas, ein Casino. So ist es übrigens auch in meinem Hotel. Außerdem sind im Luxor zwei Ausstellungen. Einmal Körperwelten und eine Titanic-Ausstellung. War aber beides zu teuer. Also bin ich weiter ins New York-New York. Ein Hotel, das die Skyline von New York nachbildet inkl. Freiheitsstatue. Um die ganze Skyline verläuft eine Achterbahn, die drinnen anfängt und endet. Drinnen sind zudem einige Straßenzüge von New York nachgestellt.

Als nächstes wollte ich im Paris eigentlich den Eiffelturm rauffahren um mir das Wasserballet des Bellagio gegenüber anzugucken. Als ich aber unten am Eingang des Paris war, fing das Wasserballet schon an und ging auch nur 5 Min. Das nächste wäre dann eine halbe Stunde später gekommen.


Die Fahrt auf den Eiffelturm wollten die sich auch gut bezahlen lassen. $20 um rauf und wieder runter zu fahren. Mir zu viel. Also bin ich weiter, denn ich hatte noch einen Gutschein für eine Autoausstellung. Die soll zwar die größte Ausstellung von Oldtimern sein aber nach einer guten halben Stunde war ich durch. Auch waren nicht die Autos zu sehen, die sie auf dem Prospekt zeigen. Aber es war trotzdem interessant.
Bevor ich zum Hotel zurück bin, hab ich noch kurz was gegessen. Eigentlich wollte ich in ein Restaurant, was als Empfehlung in meinem Reiseführer steht. Das war dort aber echt voll. Als ich reinkam haben fast 10 Leute gewartet, dass sie einen Sitzplatz bekommen. Also hab ich draußen bei deren Imbiss mir etwas geholt. Ich dachte ich hole mir einen Hotdog mit Pommes, dabei hab ich dann eine Bratwurst im Brötchen mit Pommes bekommen und das für schlappe $15. Gut es war ne doppelte Bratwurst aber trotzdem viel zu teuer. Dafür hab ich am Samstag in meinem Hotel eine BBQ-Hähnchenbrust mit Pommes und Salat bekommen... Danach wollte ich dann eigentlich nur noch ins Hotel. 5 Stunden durch die pralle Sonne laufen und dann ständig dieser Wechsel von warm zu kalt zu warm (in den Casinos ist es echt verdammt kalt, bestimmt mind. 20 Grad Unterschied), hat einen ganz schön zu schaffen gemacht. Der Weg zurück war auch echt lang und ich war einmal komplett durchgeschwitzt. Diese 1 1/2 Tage in Las Vegas haben mir gezeigt, diese Stadt nichts für mich ist. Es ist zwar schön anzuschauen wenn im Dunkeln alle Hotels ihre Beleuchtung anmachen aber die Massen an Menschen, die aus ihren Löchern gekrochen kommen sobald es dunkel wird ist einfach zu viel. Man kommt nicht problemlos 5 Meter weit. Es kommen einem zuviel Leute entgegen oder was hier besonders schlimm ist, sie bleiben einfach ohne Vorwarnung oder ohne bestimmten Grund mitten im Weg stehen.


Am Tag ist es zwar um einiges besser, da die meisten ja schlafen aber dann knallt halt die Sonne ordentlich. Und nein ich habe hier nicht gespielt. Ich mag damit vielleicht einer der wenigen, meinetwegen auch der einzige sein, der in Las Vegas nicht gespielt hat aber es ist einfach nicht mein Ding und ich hatte auch nicht das Verlangen danach. Ich möchte am Montag einfach nur noch schnell und problemlos raus aus der Stadt. Dann geht es nämlich in den letzten Bundesstaat, in die letzte Stadt und zum Ende meiner Reise. Es geht nach Los Angeles. Vom Verkehr her wirds sicher noch schlimmer aber ich hoffe, dass alles gut geht. In Los Angeles werde ich nicht viel Zeit haben. Mal schauen was ich schaffe. Zum Endpunkt und zum Santa Monica Pier gehe ich aber auf jeden Fall.

Freitag, 4. Juli 2014

Speechless - sprachlos

Vorab: Bitte auch den Bericht unter diesem lesen. Das ist der von gestern (Donnerstag), da ich in Holbrook kein Internet hatte. Und dieser hier ist auch erstmal ohne Bilder. Ich hoffe auf besseres WLan in Las Vegas.
Heute sollte mich meine Reise zum Grand Canyon führen. Beim Frühstück habe ich aber vorher noch ein älteres Ehepaar aus Deutschland kennengelernt. Beim Essen habe ich schnipselweise mitbekommen, dass die beiden sich auf deutsch unterhalten, also hab ich sie kurz angesprochen, da es ja doch schon ewig her ist, sich auf deutsch zu unterhalten.
Die beiden sind ursprünglich Berliner aber wegen der Arbeit nach München gezogen. Sie machen auch eine Rundreise aber von Norden nach Mexiko und zurück. 4 Wochen sind sie unterwegs. Ihnen hatte man bei der Mietwagenstation erfolgreich den größeren Jeep Grand Cherokee aufgeschwatzt. :) Das Ding ist echt groß. Nachdem wir uns ein bisschen über unsere Touren ausgetauscht hatten, habe ich den beiden noch den Petrified Forest empfohlen und bin dann auch los.
Ich hatte heute 2 mögliche Varianten zum Grand Canyon zu kommen. Die eine führte über den Haupteingang und ist etwas kürzer. Die beiden aus München haben mir aber die andere Variante empfohlen, da sie über den weniger frequentierten Osteingang führte. Diese habe ich dann auch genommen und das war auch gut so. Auf dem Weg dorthin bin ich dem nächsten Gebirge näher gekommen, den San Francisco Mountains.

Man hat sie schon weit vorher am Horizont aufragen sehen. Aber vorher habe ich noch Halt bei einem Meteorkrater gemacht. Der Krater ist gut 1 Meile (1,2 km glaub ich) im Durchmesser. Hier wurden u.a. Astronautentrainings absolviert. Die Aussichtsplattformen sind am Rand des Kraters und man hat eine tollen Blick. Aber der Eintritt ist echt happig. $18 wollten die haben. Ist für mich etwas viel nur um ein riesiges Loch zu sehen, auch wenn ein Museumsbesuch und eventuelle Führungen im Preis inbegriffen sind. Ich habs mir trotzdem angeschaut. So oft kommt man ja hier nicht her. :)

Etwas weiter auf der Strecke konnte man dann noch ein Route66 Relikt sehen. Zwei riesige Pfeile. Auch wenn Roswell nicht weit weg ist, die stammen nicht von Aliens. Sie gehörten zu einem alten Trading Post (meistens Tanke und Shop). Leider verfallen sowohl die Pfeile als auch das Gebäude dazu. Vielleicht findet sich irgendwann mal jemand, der die restauriert. Auf der anderen Seite des Interstates wurde nämlich ein riesiges Resort mit Casino gebaut.

Der letzte Ort vorm Grand Canyon ist Flagstaff. Hier hieß es nochmal auftanken um den Aufstieg zu schaffen und wer weiß wieviel Tankstellen es auf dem Weg gibt. Ich hab dann rausgefunden, dass es doch einige gibt, sogar kurz nach dem Parkeingang. Aber die waren dann doch alle zu weit weg, das hätte ich nicht geschafft.
Hier in Flagstaff soll es bis in den Mai hinein schneien, da der Ort ziemlich weit oben liegt. Es ist hier auch nicht so warm. Der Weg nach Flagstaff war ganz anders als der bisherige durch Arizona. Bisher war ja mehr Steppe und Wüste zu sehen. Bei Flagstaff befand ich mich dann aber umgeben von Wald. Man hat nicht mehr gemerkt, dass man eigentlich in einem Wüstenstaat ist.

Der Weg zum Canyon war lang und auch etwas beschwerlich, da es oft steil bergauf ging. Der erste Aussichtspunkt kam noch vor dem eigentlichen Parkeingang. Man konnte aber nicht wirklich viel sehen. Also gings weiter.
Beim Eingang bekam ich sogar eine deutsche Ausgabe der hiesigen Infozeitung aber nur mit halb so viel Infos wie in der englischen. Der Eintritt selbst kostet $25. Dafür kann man mit dem Auto durchfahren und kann das 7 Tage lang so oft machen wie man will.
Eingangs habe ich ja schon erwähnt, dass es eine gute Idee war die etwas längere Strecke zu fahren. Man fährt eine kurvige Straße entlang mitten durch einen Wald. Hat so ein bisschen das Flair von Kanada oder den nördlicheren Staaten der USA, wie mans aus dem Fernsehen kennt.

Hier gibt es viele Aussichtspunkte, an denen man einen super tollen Blick in den Canyon hat. Und ich sag euch, ich war sprachlos. Es ist gar nicht zu beschreiben. Die Bilder geben auch nur einen Hauch von dem wieder was man hier sieht. Man steht am Rand dieses Canyons und ist einfach nur überwältigt. Man hat eigentlich die ganze Zeit nur ein WOW auf den Lippen. Atemberaubend schön.
 



Ich kann nur jedem empfehlen einmal im Leben das live zu sehen. Man sieht die verschiedenen Altersschichten des Canyons und ganz weit unten auch den Colorado River, der im Laufe der Zeit sich immer tiefer gegraben hat. Dann zog aber leider ein Gewitter auf und ich musste erstmal zum Hotel. Eigentlich wollte ich noch einen der Hauptaussichtspunkte besuchen. Das werde ich dann aber entweder heute Abend zum Sonnenuntergang machen oder morgen früh bevor ich weiter nach Las Vegas fahre. Ich kann ja jederzeit in den Park fahren
Mein Hotel ist wieder ein recht schickes. Das Zimmer ist ordentlich und sauber. Nur ist im Innenhof ein Wintergarten, wo die ganze Zeit laut Musik gespielt wird und meine Tür geht genau in die Richtung. Aber solange in der Nacht Ruhe ist, ist es ja ok. Beim einchecken habe ich dann wieder zwei Deutsche getroffen, die eine Rundreise durch die Nationalparks hier machen. So langsam werden es immer mehr. Ich muss mich ja auch langsam wieder darauf einstellen, deutsch zu sprechen. Dienstag geht's ja schon wieder gen Heimat. Aber vorher geht's morgen noch nach Viva Las Vegas über den Hoover Dam, das nächste Highlight. Ich bin gespannt, ob der mich auch so überwältigt wie der Grand Canyon. Heute schau ich erstmal wo ich was zu essen bekomme und ob hier heute noch irgendwo etwas in Sachen 04. Juli los ist. Heute ist der Independence Day, der amerikanische Unabhängigkeitstag. Und nicht vergessen: den hier drunter folgenden Beitrag auch lesen!

Leeres, ruhiges Arizona

Da ich wieder ein Hotel erwischt habe, dass zwar Wlan hat aber man sich damit nicht verbinden kann, kommt der Bericht erst heute.
Ich bin heute (Donnerstag) in den nächsten und drittletzten Staat auf meiner Tour gefahren. Was ich erst bei Ankunft im Hotel erfahren habe, gibt es hier keine Umstellung auf Sommerzeit, sodass ich bereits ab heute euch nochmal 1 Stunde hinterher bin und nicht erst ab Las Vegas. Das heißt, ihr seit mir nun 9 Stunden voraus.
Je weiter ich nach Westen komme, desto mehr Highlights scheine ich zu sehen. Nachdem ich ja am Mittwoch in Albuquerque den tollen Ausblick vom Sandia Mountain erleben durfte, ging es heute mit dem Petrified Forest National Park weiter. Auf meinem Weg dorthin konnte ich eine ganze Weile auf der Originalroute weit weg vom Interstate fahren. Es ging, nachdem ich aus Albuquerque raus war durch Wüstenlandschaften.

Auch sind ab und zu ein paar Hütten zu sehen, Häuser kann man zu den meisten nicht sagen. Ich frage mich aber, warum man unbedingt hier draußen irgendwo im nirgendwo wohnen muss. Für mich wäre es nichts aber die werden schon ihre Gründe haben.

Neben der Strecke sieht man immer wieder alte Lavafelder, schwarze von Lava von vor tausenden von Jahren geschaffene Steine. Sieht interessant aus auf einmal mitten im Grünen oder Gelben, je nach dem wie das Gras an der Stelle aussah, schwarze Stellen zu sehen.

Kurz vor der Überquerung der Grenze nach Arizona, kam ich über den Continental Devide, die zentrale Wasserscheide der Rocky Mountains. Hier trennt sich die Richtung, in der die Gewässer fließen. Alle Gewässer westlich fließen zum Pazifik. Alle östlichen fließen in den Rio Grande und der in den Golf von Mexiko. Viel davon sieht man aber nicht. Auf dem Weg dorthin hat man zwar die Rocky Mountains auf sich zukommen sehen aber auf der Continental Devide weist nur ein Schild darauf hin. Dem ist natürlich auch geschuldet, dass hier ja eh wenig Regen fällt und viele Flüsse ausgetrocknet sind.

In Arizona gings dann weiter auf der Originalroute quer durch einen Canyon. Schöne kurvige Straßen mit sehr wenig bis gar kein Verkehr. Macht echt Spaß die serpentinenartigen Straßen lang zu fahren. :)

Dann kam das heutige Highlight. Der Petrified Forest. Übersetzt soviel wie versteinerter Wald. Naja, der Begriff stimmt nur zur Hälfte. Versteinert ja, Wald eher nicht. Aber erstmal gings durch einen anderen Teil, dem Painted Desert. Die ganze Wüste und die dazu gehörenden Berge erstrahlen in weiß und rot.

Zusätzlich sollen früher die hier lebenden Indianer ihre Felszeichnungen hier verewigt haben. Dazu gibt es auch einen Aussichtspunkt von dem aus man einige der Zeichnungen sehen soll. Ich hab keine gesehen trotz aufgestellter Ferngläser.
Weiter gings dann erstmal weiterhin durch die Painted Desert. Hier wechseln sich aber noch mehr Farben ab. Nicht mehr nur weiß und rot. Es kamen noch grau, grün und gelb hinzu. An einigen Stellen auch schwarz (ja ich weiß, es ist eigentlich keine Farbe) und wenn man genau hingeschaut hat dann auch etwas blau.
Der Petrified Forest ist wie schon gesagt kein Wald. Hier sieht man versteinerte Baumstämme bzw. Teile davon.



Diese wurden im Laufe der Jahrhunderte durch die natürliche Erosion freigelegt und sind ca. 220 Millionen Jahre alt. Auch wurden in dem ganzen Gebiet über 200 verschiedene Pflanzenarten gefunden, natürlich auch versteinert, genau wie viele Tierarten u.a. Fische, Krokodile und sogar Dinosaurier. Vor 200 Mio Jahren gehörte Nordamerika zu dem Superkontinent Pangea und Arizona lag damals in der Nähe des Äquators. Also im Gegensatz zu heute im Tropischen. Ich bin ehrlich, die versteinerten Bäume sind für mich nicht das beste an diesem Nationalpark gewesen. Es war mehr die Gegend an sich, die sich ständig verändernde Umgebung und die beeindruckende Erhaltung der Natur. Es ist unglaublich still wenn man sich an so einen Aussichtspunkt stellt und keiner weit und breit zu sehen und vor allem zu hören ist. Echt entspannend. Auch beeindruckend ist die Struktur der ehemaligen Flüsse noch zu sehen. Alle zwar komplett ausgetrocknet, aber durch die Salzablagerungen noch gut zu sehen.

Diese Flüsse sind auch dafür verantwortlich, dass die Bäume nun Steine sind. Durch Überflutungen wurden die Bäume mitgerissen und auch Sand und Vulkanasche. Diese haben die Bäume dann luftdicht abgeschlossen und sie konnten nicht faulen. Mineralien drangen in das Holz ein und kristallisierten diese. Die Zeit tat dann ihr übriges und aus Bäumen wurden Steine mit ihrer ursprünglichen Struktur. Steine darf man nicht mitnehmen. Das wird mit gut $250 bestraft. Man kann aber natürlich auch im Souvenirshop welche kaufen. Aber auch viel zu teuer. Ich hab weder das eine noch das andere gemacht. Auch wenn es nicht bemerkt worden wäre wenn ich Steine hätte mitgehen lassen. Die Kontrolle des Autos war nur ein einfaches Durchwinken.
Nach gut 2 Stunden war ich dann durch und bin weiter zum Hotel in Holbrook. Noch kleiner als Tucumcari. Ich hab hier nicht mal ein Restaurant geschweige denn ein Diner oder Imbiss gefunden. Also gabs heute Salat aus dem Supermarkt. Aber hier gibt's eine Route66 Attraktion. Das Wigwam Motel. Hier bestehen die einzelnen Zimmer aus jeweils einem, einem Wigwam nachempfundenen Betonbau. Sieht echt lustig aus.

Leider ist meine Reiseagentur nicht auf die Idee gekommen hier ein Zimmer zu buchen obwohl das Motel direkt neben meinem Hotel liegt. Da ihr sicher den Bericht von der Fahrt zum Grand Canyon bereits gelesen habt, brauche ich ja nicht erwähnen dass das meine nächste Station ist. ;)

Mittwoch, 2. Juli 2014

Der fast Unbezwingbare

Der zweite Tag in Albuquerque.
Das Wetter ist weiterhin richtig gut. Sonne pur aber nicht zu warm. Gute 25 Grad sinds. Das Gewitter gestern Abend hat also auch keinen Unterschied gemacht.
Für heute hatte ich mir vorgenommen, den Sandia Mountain zu erklimmen, mit Auto natürlich.

Ich hatte mir gestern schon einen einfachen Weg da rauf rausgesucht. Also bin ich frohen Mutes los. Unterwegs und auch gestern auf der Fahrt hierher, hat man gemerkt, wieviel Einfluss doch die Spanier damals hatten. Alles erinnert irgendwie an Spanien. Dazu tragen nicht nur die nach spanischem Stil gebauten Häuser bei sondern auch die Umgebung selbst. Die Vegetation, die Berge, alles erinnert an Spanien. Also doch etwas Europa in den USA. ;)
Die Strecke auf den Berg sollte mich einen schönen Bergpass durch viel Wald entlang führen. Weit bin ich aber leider nicht gekommen. Nach einer Weile wurde die Straße gesperrt, da enorme Waldbrandgefahr bestand. Die Straße ist aber auch nicht wirklich eine Straße eher ein Schotterweg. Und google maps wollte mich da langführen. An anderen Stellen auf meiner Tour wollte mich google nicht über solche Straßen führen. Da versteh einer die Logik dahinter. Danke google...
Enttäuscht bin ich dann wieder zurück Richtung Hotel und hab überlegt, ob ich eine andere Strecke probieren soll. Im Hotel hab ich dann aber Broschüren einer Seilbahn gefunden. An die hatte ich gar nicht mehr gedacht. 15 Min mit Auto bis dorthin und dann nochmal 15 Min mit der Bahn rauf auf den Berg.
Wir waren dort oben am höchsten Punkt des Berges. Es sind so um die 3.255 Meter. Diese Seilbahn schimpft sich die längste Seilbahn der Welt.

Die Fahrt rauf war schon spektakulär aber der Blick von da oben runter, hat das ganze nochmal getoppt.

Die Aussichtsplattform ist so aufgebaut, dass man nach beiden Seiten des Berges gucken kann. Und da das Wetter super war, konnte man meilenweit gucken. Würde mich nicht wundern, wenn man bis Arizona gucken konnte. Von hier oben hat man auch richtig gut die zwei Seiten New Mexicos sehen können. Auf der einen Seite Gras und Büsche und auf der anderen Seite Wüste.


Auch hatte man einen schönen Blick auf die Stadt selbst und die für Amerika typische Struktur der Straßen. Fast komplett als Schachbrettmuster angelegt. Kurvige Straßen gibt's hier meistens nur außerhalb der Städte.

Zudem hatte man einen guten Blick auf den Fluß, der die Stadt von der gegenüberliegenden Seite der Berge eingrenzt. Ich habe auch erfahren, dass es sich um den Rio Grande handelt. Vielleicht habe ich morgen einen besseren Blick auf den Fluß falls ich über ihn hinweg fahre.

Auch konnte ich Alvin Hallo sagen. ;)

Den Rest des Tages habe ich am Pool verbracht. Drin baden wollte ich nicht. Ich glaub nicht, dass der sauber ist. Eigentlich müsste der ja klar sein. Das milchige Aussehen hat mich dann davon abgehalten rein zu gehen.
Zum Museum wollte ich dann nicht mehr fahren. War mir dann doch etwas viel Verkehr und das ewige im Stau stehen wollte ich mir nicht antun. Das kommt dann noch früh genug in LA.
Morgen habe ich dann eine Tour von über 5 Stunden vor mir. Dafür aber auch die Möglichkeit, versteinerte jahrtausend Jahre alte Bäume zu sehen. In einem der größten und dazu auch noch befahrbaren Nationalparks der USA: der Petrified Forest. Und ich verlasse New Mexico und komme weiter nach Arizona.
Da es anscheinend ab und zu Probleme mit der Kommentarfunktion gibt, könnt ihr mir auch per Mail schreiben. Die kann ich hier auch lesen: sebastian.stange1@gmx.de


Dienstag, 1. Juli 2014

Gestern abend hatte ich kurz vorm schlafen gehen noch eine tierische Begegnung in meinem Zimmer. Beim Vorhänge zuziehen viel plötzlich ein Grashüpfer wahrscheinlich aus einer der Falten und ist dann erstmal fröhlich im Zimmer rumgesprungen. Gar nicht so leicht so ein Vieh einzufangen. Naja, nach einer Weile hatte ich ihn und konnte schlafen gehen. Heute morgen wollte ich dann nur schnell raus aus dem Zimmer. Es haben sich sowohl vor als auch im Zimmer immer mehr Kleinsttiere gesammelt. Ich war froh nur eine Nacht dort geschlafen zu haben. Auch haben sich gestern Abend streunende Hunde vorm Hotel versammelt. Da hat man dann doch gesehen, dass man hier irgendwo im nirgendwo ist. Anfangs hatte ich noch gedacht, ich wäre der einzige der dort übernachtet. Aber in der Nacht müssen dann doch noch einige gekommen sein. Heute morgen waren dann doch ein paar Leute zum Frühstück da. Auf meinem Weg nach Albuquerque, wo ich auch noch den ganzen morgigen Tag verbringe, gab es keine besonderen Route66 Attraktionen. Nur in Santa Rosa gibt es einen natürlichen Mini-Mini-See. Ich würde eher sagen Teich. Das besondere soll seine Klarheit sein. Er ist 26 Meter tief und so klar, dass man bis zum Grund gucken kann.

Im Ort selber ist sehr wenig los. Das scheint sich hier durch die Orte mit weniger als 10.000 Einwohner durchzuziehen. Ich hab keinen einzigen Menschen dort gesehen. Nicht mal in dem Schwimmbad dort. Hotels sind hier überall wohl die größte Einnahmequelle. Es gibt nicht mal viele noch betriebene Tankstellen hier.

Dann ging es eine ganze Weile wieder auf den Interstate. Danach wollte ich eigentlich die Originalroute neben dem Interstate fahren. Wäre da nicht ein kleiner Erdrutsch gewesen wäre ich weitergefahren.

Aber ganz gut so. Zurück auf dem Interstate konnte ich nämlich die Straße weiterverfolgen und sie endete mitten in der Wildnis erst als Schotterweg und dann war sie ganz weg. Aber die Strecke war echt schick. Anfangs waren noch die Erhebungen von denen ich gestern erzählt habe zu sehen. Danach haben sich Ebenen und Berge abgewechselt. Beeindruckende Gegend. In der Ferne hat man auch schon die Sandia Mountains sehen können. Sehr interessant wenn man auf einer schnurgeraden Straße auf eine riesige Wand zufährt.

Je weiter man auf diese Wand zufährt, desto mehr verändert sich aber auch die Umgebung. Hier in New Mexico sind eigentlich, neben Steppe, sehr viele Wachholderbüsche und Kiefern zu sehen.

Wobei die Kiefern eher auf den höher gelegenen Gebieten wachsen. Steppe und die Büsche wechseln sich ständig ab. Schwer zu beschreiben und die Bilder geben nicht mal ansatzweise wieder, wie beeindruckend und schön das hier ist.
Kurz vor Albuquerque konnte ich dann wieder runter vom Interstate und die Originalroute langfahren. Diese führt direkt durch die Sandia Mountains. Natürlich nicht einfach in den Berg gesprengt, sondern es wurde den natürlichen Wegen gefolgt.

Auf der westlichen Seite des Bergs kam dann Albuquerque zum Vorschein. Und es gibt hier echt Städte, in denen was los ist. Diesmal aber vielleicht etwas zu viel. Der Interstate wurde auf einmal voll, trotz 6 Spuren und es wird hier an jeder Ecke gebaut. Auch direkt vor meinem Hotel. Hier ist es aber nicht so einsam wie in Tucumcari und es kreuchen und fleuchen hier keine Ungeziefer rum. ;)
Vom Wetter her war es heute auch sehr abwechslungsreich. Als ich in Tucumcari los bin waren es nicht mal 20 Grad, es war bewölkt und windig.

In Albuquerque erwartete mich dann aber wieder die Sonne und gut 25 Grad. Morgen werde ich dann den Sandia Mountain rauf fahren, da es dort einen Aussichtspunkt in etwa 3.200 Meter Höhe gibt. Wenn es der Verkehr zu lässt werde ich mir noch das Historic & Science Museum angucken. Aber mehr freue ich mich auf Übermorgen. Dazu aber vielleicht morgen mehr. ;)